Ole – Aktivist in einer Umweltorganisation 

Klima: Kampf den faulen Kompromissen

“Wenn es ums Klima geht, sind medienwirksame Aktionen genauso wichtig wie Networking”, erklärt Ole, 45 Jahre alt und hauptberuflicher Aktivist einer Umweltorganisation. Ole ist seit vielen Jahren auf jeder Klimakonferenz und für die Beziehungsarbeit verantwortlich. Gemeinsam mit Umweltlobbyisten aus aller Welt versucht er, den Lauf der Verhandlungen zu beeinflussen. Nicht plakativ, sondern über intensive Gespräche mit den Klimaverantwortlichen der Staaten.

Ole
Illustration: Hanna Günther

 

Ein Tag auf einem Klimagipfel beginnt für Ole um 7:00 Uhr und ist streng getaktet. Zuerst trifft er sich mit den Vertretern seiner Umweltorganisation. Sie besprechen, was sie aus den Delegationen ihrer Herkunftsländer in Erfahrung bringen konnten. Eine Stunde später findet das Meeting mit Spitzenvertretern der teilnehmenden Umweltorganisationen statt. Sie legen den Plan für diesen Tag fest. “Das Ziel ist es”, sagt Ole, “möglichst nah an das Geschehen heranzukommen und unsere Forderungen in die Papiere einzuspeisen. Außerdem schildern wir am Ende des Tages den Medien unsere Sicht."

Diese Arbeit kann auch sehr frustrierend sein. Wie die Ergebnisse mancher Gipfel zeigen. Der Klimagipfel von Madrid zum Beispiel war alles andere als erfreulich. Tauziehen über zwei Wochen. Verhandlungen bis spät in die Nacht, tausende Konferenzteilnehmer – eine Marathonaufgabe für alle Beteiligten. Dennoch ist es gerade dann wichtig, am Ball zu bleiben, sagt Ole. Laut ihm ist es wichtig, mit anderen Umweltverbänden Allianzen zu schließen und weiter Druck aufzubauen, damit politische Entscheider das Klimaziel und wichtige Zwischenziele nicht aus den Augen verlieren.