Veränderungen hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft brauchen viele Menschen, die mitmachen. Warum ist nachhaltiger Konsum keine rein individuelle Angelegenheit? Welche Reichweite hat mein individuelles Handeln? Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

 

Faktenwissen

Lässt sich nachhaltiger Konsum verwirklichen, indem sich jede*r individuell dafür oder dagegen entscheidet? Oder müssen alle an einem Strang ziehen, damit sich nachhaltige Lebensweisen positiv auf unsere Umwelt auswirken? Wir diskutieren:

Umweltschutz geht nur gemeinsam

Betrachten wir die ungewollten Folgen des Konsums wie verschmutze Gewässer, schwindende Biodiversität oder den Klimawandel, wird deutlich: Es geht beim nachhaltigen Konsum nicht nur um die Befriedigung individueller Bedürfnisse, sondern um kollektive Güter wie sauberes Wasser, Artenvielfalt und ein stabiles Klima. Diese Gemeingüter sind im Grundsatz für jede*n zugänglich und nutzbar. Was jedoch auch umgekehrt bedeutet, dass ihre Erhaltung den achtsamen Umgang und die Zusammenarbeit von allen – oder sagen wir etwas vorsichtig – von möglichst vielen erfordert. Wenn ich friere, kaufe ich mir eine Jacke oder drehe die Heizung hoch. Will ich verreisen, setzte ich mich in den Zug oder ins Auto. Um meine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, handle ich frei ganz nach meinem Geschmack. Wenn meine Ziele jedoch saubere Luft, klares Wasser und ein stabiles Klima lauten, brauche ich andere Menschen, um diese zu erreichen – im Kleinen wie im Großen.

Verbildlichung gemeinsames Handeln
Quelle: Daniel Funes Fuentes / Unsplash

 

Folgendes Beispiel verdeutlicht, dass individuelles Handeln und gemeinschaftlicher Anspruch zusammengehören. Es nützt nichts, wenn ich mich als Einzelne*r vorbildlich verhalte und zum Beispiel am Badesee keinen Müll entsorge. Denn laden andere ihren Müll ab, wird das Wasser trotzdem verschmutzt und der Badestrand ist voller Müll. Auch im Falle des Klimaschutzes würde es kaum einen Unterschied machen, wenn nur ein Land CO2 einsparen und andere Länder diesem Beispiel nicht folgen würden. Gefragt ist die Gemeinschaft – lokal wie global. Nur wenn genug Akteure zusammenarbeiten – Individuen, Kommunen, Staaten und zwischenstaatliche Organisationen – kann der Schutz unserer Lebensgrundlagen gelingen.

Sollte nachhaltiger Konsum Standard sein?

Ja, wie im obigen Beispiel beschrieben, beinhaltet Nachhaltigkeit einen maßgebenden Anspruch. Alle sollten nur so viel Auto fahren oder so viel Fleisch essen, dass die Umwelt nicht geschädigt wird. Bisher ist nachhaltiger Konsum weitgehend ein Appell und im Bereich der freiwilligen Abwägung verblieben. Doch das reicht nicht aus. Deshalb sollte nachhaltiger Konsum zum “Normalfall” werden. Was zum Beispiel bedeutet, dass Verbraucher*innen sich im Laden gar nicht entscheiden müssen, ob sie konventionelle oder nachhaltige Produkte kaufen. Normal sollte es sein, dass es nur nachhaltige Jeans, Bodylotion oder Ökostrom gibt. Solange dies nicht so ist, ist es wichtig, andere Menschen für nachhaltige Lebensweisen zu gewinnen. Denn nachhaltiger Konsum ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

 

 

Nachhaltiger Konsum braucht neben vielen Menschen auch Strukturen, die gemeinsames Handeln möglich machen. Auch wenn sich alle über das Ziel einig sind, ist die Umsetzung häufig schwierig, weil es zu Konflikten zwischen den Interessen der Einzelnen und der Gruppe kommt. Man könnte es auch so beschreiben: Alle wollen, aber jeder hat einen Anreiz, die anderen machen zu lassen.

Stellen Sie sich zum Beispiel einen großen See vor. Mehrere Fischer fischen darin. Sie haben sich darauf geeinigt, den See vor der Überfischung zu schützen. Die Realisierung wirft jedoch viele Fragen auf, deren Beantwortung nicht einfach ist: Wer macht die Regeln? Wie viel darf gefischt werden? Wer kontrolliert, dass das Ziel erreicht wird? Wer informiert über die Fischbestände? Diese Problemsituation wird als sozial-ökologisches Dilemma bezeichnet. Es spiegelt ein grundlegendes Problem von kollektiven Gütern wider. Am großen See macht sich dies so bemerkbar: Wenn es außer dem beschlossenen Ziel keine genauen Vorgaben gibt, arbeiten viele Fischer wie gewohnt weiter. Ihr Anreiz ist es, möglichst viel Fisch zu verkaufen. Die Einnahmen bringen ihnen zwar einen persönlichen Vorteil. Den Schaden, nämlich den schrumpfenden Fischbestand, tragen jedoch alle. Andere Fischer beschränken sich auf eine kleinere Fangmenge. Das kommt den Fischen zugute, dafür haben sie aber geringere Einnahmen und ermöglichen Mehreinnahmen für die Fischer, die zu viel fischen.

Das Ergebnis: Der See wird überfischt. Demnach reicht ein Appell nicht aus, um die Fischpopulation zu retten. Einzelne Fischer können die Überfischung des Sees nicht verhindern. Die Lösung: Es braucht klare Strukturen wie zum Beispiel Fischfangquoten und deren Kontrolle.

Welche Strukturen wären im Falle des nachhaltigen Konsums sinnvoll?

Neue Anreizstrukturen würden zu mehr nachhaltigem Konsum führen, indem zum Beispiel umweltfreundliche Produkte billiger als konventionelle Produkte werden. Wenn es beispielsweise wünschenswert ist, dass mehr Bioprodukte gekauft, mehr Geräte repariert oder mehr Häuser gedämmt werden, dann müssen diese Handlungsoptionen attraktiver gemacht werden, mit dem Ziel, dass die Menschen „automatisch“ die umweltfreundliche Variante wählen (s. auch Nachhaltiger Konsum & Politik: Finanzielle Regulierung). 

Wir halten fest: Wenn das gemeinschaftliche Ziel ist, dass Menschen nachhaltig konsumieren, (d. h. nachhaltiger Konsum zum Standard wird, s. Fakt 1) müssen die sozial-ökologischen Dilemmata aufgelöst werden. Hierzu müssen entsprechend geänderte Rahmenbedingungen durch die Politik eingeführt werden. Damit die Politik genau das aber tut, braucht es wiederum Menschen, die genau das von der Politik einfordern.

 

Soziale Normen in einer Gemeinschaft, die regeln, was üblich ist, können sich wandeln. Das braucht Zeit und breite Unterstützung. Ein Beispiel dafür ist das steigende Umweltbewusstsein in der Gesellschaft. Vor 30 Jahren hätte sich noch kaum jemand vorstellen können, dass Deutschland aus der Atomenergie aussteigt und sich zu erneuerbaren Energien bekennt. Die Frage ist: Wie viele Menschen muss man erreichen, damit sich Wandel in Gang setzt, sich Normen und Strukturen ändern?

Gesellschaftliche Veränderung durch mehr Fahrradfahrer auf den Straßen
Quelle: Tobias / Unsplash

 

Um gesellschaftliche Veränderungen in Bewegung zu setzen, reicht oftmals das Handeln von einer Minderheit. Dies haben u. a. Forscher*innen der University of Pennsylvania in einer Studie mit 200 Online-Freiwilligen untersucht. In den Experimenten war eine kritische Masse von rund 25 Prozent der Beteiligten notwendig, damit die ganze Gruppe zu einer alternativen Norm wechselte. Unterschritten die Aktivist*innen die 25 Prozent, scheiterten ihre Bemühungen.

Untersuchungen anderer Wissenschaftler*innen zeigten Ergebnisse mit großer Spannbreite. Danach liegt der Wendepunkt zur Normänderung zwischen 10 und 40 Prozent. Die Wissenschaftler*innen gaben jedoch auch zu bedenken, dass reale Entwicklungen viel komplexer sind als die Bedingungen in dem experimentellen Modell. Entscheidend ist: Es müssen nicht alle, im Allgemeinen nicht einmal die Mehrheit aktiv erreicht und überzeugt werden, damit sich z. B. die Rahmenbedingungen für alle ändern.

Wir halten fest: Man muss nicht alle Menschen in Deutschland vom nachhaltigen Konsum überzeugen. Auch eine engagierte Minderheit kann Veränderungen in der Gesellschaft bewirken.

 

 

Kritisch nachgedacht

„Der erhobene Zeigefinger nervt: Fahre mit dem Bus, verzichte auf das Auto, achte auf das Siegel, kaufe besser Bio. Jeder Mensch sollte selbst entscheiden können, wie er konsumieren möchte – frei nach dem Motto: „Leben und leben lassen.“"

Ja, es kann ganz schön nerven, wenn der erhobene Zeigefinger von ökologisch motivierten Menschen einem quasi „jedes Schnitzel madig macht“. Die Konsumfreiheit ist ein wichtiges Element persönlicher Freiheit. Jeder sollte weiterhin nach seinen Vorstellungen und Wünschen Kaufentscheidungen treffen können. Aber auch die Konsumfreiheit hat ihre Grenzen. Wenn meine Kaufentscheidung oder Konsumhandlung negative Folgen für andere haben, kann ich mich nicht mehr einfach nur auf meine Konsumfreiheit berufen. Wenn wir wissen, dass unser CO2-intensiver Konsum die Klimakrise verschärft, dass Fleischerzeugung und -konsum mit hohen Umwelt- und Gesundheitsbelastungen einhergehen und die Textilerzeugung viele Gifte freisetzt, dann müssen wir nach Lösungen suchen, wie wir unterschiedliche Rechte wie Konsumfreiheit und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen miteinander in Einklang bringen können. Und das heißt eben auch, seinen eigenen Konsum in Bezug auf seine Umweltfolgen zu hinterfragen. 

Deshalb denken wir, ist es immer wieder notwendig, das richtige Maß zu finden zwischen einem sich nicht senken wollenden moralischen Zeigefinger, der zum dauerhaften Spaßverderber wird und der Haltung, „was nicht verboten ist, ist erlaubt“, die die Verantwortung für persönliches Verhalten komplett auf staatliche Regelungen abwälzt. 

 

Solange China noch Kohlekraftwerke baut, ist es egal, was andere machen, um die Lebensgrundlagen zu bewahren.

Ohne Zweifel sind der Klimawandel, die Abholzung der Regenwälder oder das Artensterben globale Umweltprobleme. Sie überschreiten Staatsgrenzen und können nur in internationaler Zusammenarbeit bewältigt werden. Alle sind gefordert.

Wenn jedoch alle auf den anderen warten und das Nichtstun der anderen die Ausrede für fehlende eigene Anstrengungen ist, wird es nie erfolgreichen Umweltschutz geben. Es wird immer Menschen oder Länder geben, die nicht im Sinne einer nachhaltigen Welt handeln.

Gerade Deutschland als reiches und innerhalb der EU größtes Land ist in einer Position, die eine Vorbildrolle erfordert, damit andere mitziehen. So hat Deutschland z. B. mit der Einführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 eine deutliche Kostensenkung bei der Solarenergie (Photovoltaik) ausgelöst, die zu einem weltweiten Boom der Solarenergie führte. Mit dem gesetzlich beschlossenen Ausstieg aus Kern- und Kohlekraftwerken kann Deutschland ebenfalls weltweit Impulse für eine zukunftsfähige Energieversorgung setzen.

Deshalb ist es wichtig, anzufangen, weiterzumachen und Vorbild zu sein. Ob internationaler oder kommunaler Umweltschutz, Wohngemeinschaft oder Arbeitsplatz: Überall gibt es die Möglichkeit, sich zu engagieren und andere zu erreichen. Damit sich Verhaltensweisen und soziale Normen ändern, müssen nicht mal alle überzeugt werden, es reicht eine Minderheit. Außerdem gilt es darauf zu achten, dass auch andere in die Pflicht genommen werden und ihren Beitrag leisten, damit man am Ende nicht „der/die Dumme“ ist.

 

 

Ich habe keine Zeit, mich zu engagieren. Das müssen andere richten.

Im Prinzip würde ich mich gern einbringen. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht aktiv bin. Aber ich habe leider keine Zeit und so schon genügend Stress.

So macht man es sich ganz schön einfach. Wir sind doch alle Teil der Gemeinschaft. Ihre Pflege und die Entwicklung gemeinsamer Regeln sind wichtig. Es sollte selbstverständlich sein, dass jede*r einen Beitrag leistet.

Deshalb denken wir: Niemand sollte ein schlechtes Gewissen haben. Engagement hat viele Gesichter. Wer wenig Zeit hat, kann zum Beispiel auch passives Mitglied in einer Umwelt- oder Klimaschutzorganisation werden und mit Mitgliedsbeiträgen professionelles Engagement für nachhaltigen Konsum möglich machen.

 

 

Handprint: Einsparungen bei anderen

Es gibt viele Möglichkeiten, wie jede*r Einzelne CO2 einsparen kann. Wenn Einzelne andere zum Mitmachen inspirieren, lassen sich auch bei anderen CO2-Einsparungen erzielen – meist sogar in viel größeren Mengen.

Ein Beispiel: Schmiere ich mir Margarine statt Butter auf das Brot, spare ich pro 250 Gramm Butter rund eineinhalb Kilogramm CO2 ein. Wenn ich in einer vierköpfigen Familie die anderen dazu bringe, Margarine statt Butter zu essen, ist das schon der vierfache Einspareffekt. Wenn ich als Koch in einer Jugendherberge bei täglich 200 Gästen die Hälfte der Gäste durch geschickte Arrangements zur Margarine bewege, ist das schon der 100-fache Effekt und im Jahr schon mehrere Tonnen eingesparte Treibhausgasemissionen durch diese einfache Maßnahme.

Wie das Beispiel zeigt, greift der Blick auf den eigenen Fußabdruck zu kurz. Es verdeutlicht vielmehr, dass gesellschaftliches Engagement zu einer größeren Wirkung führen kann. Deswegen wurde das Konzept des Handabdrucks (Handprint) als „Gegenstück“ für den Fußabdruck entwickelt. Es umfasst das gesellschaftliche Engagement Einzelner. Vereinfacht gesagt: Der Fußabdruck umfasst die Handlungen, mit denen ich in meinem Konsumverhalten CO2-Emissionen oder andere Umweltverbräuche verursache. Der Handabdruck umfasst hingegen die Handlungen, mit denen ich den Fußabdruck von anderen vermindere.

Die Idee lautet deshalb: Den eigenen CO2-Fußabdruck verkleinern und den eigenen Handabdruck vergrößern.

Engagement auf vielen Ebenen
Engagement auf verschiedenen Wirkebenen Quelle: Benjamin Bertram / Germanwatch (www.handprint.de)

 

Was können Sie tun, um Ihren Handabdruck zu vergrößern?

  • In der Familie oder Wohngemeinschaft: Sie kaufen einen energieeffizienten Kühlschrank und reduzieren so nicht nur ihren eigenen Fußabdruck, sondern auch den der Mitbewohner*innen.
  • Im Freundes- und Bekanntenkreis: Wer Freund*innen vom Ökostrom oder Carsharing überzeugt, spart nicht nur selbst CO₂ und andere Ressourcen.
  • Am Arbeitsplatz, in der Schule oder Ausbildungsstätte: Wer sich im Unternehmen für Firmenfahrräder einsetzt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch Kolleg*innen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
  • Im öffentlichen Raum: Seine nachhaltigen Einstellungen weiterverbreiten in Leserbriefen, auf Demonstration oder anderes zivilgesellschaftliches Engagement inspiriert andere Menschen.
  • Politisches Engagement in NGOs oder Parteien
  • Nachhaltige Geldanlage zum Beispiel bei Ökobanken und Investitionen in erneuerbare Energien – so wird der Strom von anderen Haushalten CO2-ärmer.
  • Spenden: zum Beispiel durch Mitgliedschaften bei Umweltverbänden oder durch CO2-Kompensation 

 

Geld nutzen – Handabdruck vergrößern

Zusammenlegen und damit Großes bewegen. Das finanzielle Engagement Einzelner macht nachhaltige Projekte möglich: zum Beispiel die Hausdämmung eines Mehrfamilienhauses oder ein regionaler Windpark. So können alle Hausbewohner oder Haushalte der Region CO2 einsparen und ihren Fußabdruck verringern. Wir stellen Ihnen einige Möglichkeiten vor.

 

Zivilgesellschaftliches Engagement

Für gesellschaftliche Veränderungen spielt das freiwillige und meist unentgeltliche Engagement von Bürger*innen eine große Rolle von Demos über Schulstreiks, den eigenen YouTube-Kanal, Repair Cafés, Urban Gardening bis hin zu weltweiten Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen. Bürger*innen protestieren, machen auf Bedürfnisse aufmerksam, leben nachhaltige Lebensweisen vor, vernetzen sich und nehmen andere mit. In den letzten Jahrzehnten ist der Anteil der Engagierten in Deutschland ab 16 Jahren von 23 Prozent (1985) auf 32 Prozent (2015) gestiegen. Wir stellen Ihnen einige Beispiel aus der großen Engagementvielfalt vor.
 

Engagementbeteiligung
Eigene Darstellung

 

In Umweltverbänden und Parteien engagieren

Gemeinsam erreicht man mehr – sagen die einen. Politisches Engagement ja, aber einer Partei beitreten? Entgegnen die anderen. Das Engagement in Verbänden und Parteien ist nicht für jede*n geeignet. Dennoch ist es eine wichtige Möglichkeit, wie jede*r Einzelne seinem nachhaltigen Handeln mehr Reichweite und Durchsetzungskraft verleihen kann. Wir schauen uns das Für und Wider an.

Häufig haben vor allem junge Menschen Vorbehalte gegen diese großen Organisationen. Manchen sind sie zu träge, zu altmodisch, zu langsam. Manche haben das Gefühl, man stecke eher in Partei- oder Verbandsstrukturen fest, als etwas zu bewegen. Andererseits sind es gerade die etablierten Strukturen der Umweltorganisationen und Parteien, die vieles ermöglichen. Zum Beispiel können sie größere Kampagnen und Umweltprojekte auf die Beine stellen. Umweltverbände verfügen über Netzwerke zu politischen Entscheidern und betreiben wichtige Lobbyarbeit auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Die Arbeit in Parteien ermöglicht Mitgliedern, sich zum Beispiel als Kandidat*in für politische Ämter aufstellen zu lassen und im Falle der Wahl die Gesetze und Rahmenbedingungen für unsere Gesellschaft mitzugestalten.

 

Volksbegehren Artenvielfalt
© Tobias Hase

 

Stundenlange Sitzungen und Stimmen sammeln in Eiseskälte können sich lohnen, wie der Erfolg des Volksbegehrens zur Artenvielfalt in Bayern zeigt. Umweltverbände, Parteien und Landwirt*innen haben das Referendum für Artenvielfalt auf den Weg gebracht. 1,75 Millionen Menschen haben es unterstützt und erwirkt, dass die Forderungen Gesetz werden.

Das Engagement in Verbänden und Parteien kann ganz unterschiedlich aussehen. Vom Ehrenamt über Beruf-Aktivist*in oder hauptberufliche Politiker*in ist vieles möglich. Wir stellen Ihnen drei Beispiele vor.

 

Handlungsempfehlungen

Man muss das Rad nicht neu erfinden. Es gibt viele Vorbilder, gelungene Initiativen und Projekte, an denen man sich orientieren kann.

Learnings

  • 1. Nachhaltiger Konsum braucht die Zusammenarbeit vieler Menschen.
  • 2. Nachhaltiger Konsum braucht Strukturen, die gemeinsames Handeln möglich machen.
  • 3. Es müssen nicht alle vom nachhaltigen Konsum überzeugt werden. Eine engagierte Minderheit kann Verhaltensweisen und soziale Normen verändern.
  • 4. Das Engagement jeder/jedes Einzelnen ist wichtig.
  • 5. Jede*r kann andere mitnehmen und damit auch bei anderen CO₂-Einsparungen erzielen.
  • 6. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren: Parteien, Umweltverbände, finanzielles Engagement, Demonstrieren, Online-Petitionen und anderes mehr.