Online-Protest: Campact 

Mit Online-Appellen wenden sich Nichtregierungsorganisationen bei wichtigen Entscheidungen direkt an die Verantwortlichen in Parlamenten, Regierungen und Konzernen. Campact zum Beispiel organisiert politische Aktionen und Proteste im Internet und hat nach eigenen Angaben zwei Millionen Unterstützer.

Die Online-Proteste erzeugen schnell große Reichweiten. Erfolgreich protestierte Campact zum Beispiel gegen die 1000 Meterregel für Windräder und für die Umsetzung der Energiewende. Die Regierung wollte beschließen, dass Windräder einen pauschalen Mindestabstand von 1000 Metern zur nächsten Siedlung einhalten – und als Siedlung sollten selbst kleine Häusergruppen gelten. Mit dieser Maßnahme wollte das Wirtschaftsministerium die Akzeptanz für die Windkraft erhöhen. Tatsächlich hätte diese Regel aber fast vollständig verhindert, dass neue Windräder gebaut werden können.

Campact startete den Online-Appell “Gegen 1000 Meterregel für Windräder”. In wenigen Tagen unterzeichneten über 150.000 Menschen den Campact-Appell gegen die pauschale Abstandsregel. Den beiden vehementesten Kritikern der Abstandsregel – Stephan Weil (SPD) aus Niedersachsen und Daniel Günther (CDU) aus Schleswig-Holstein – übergab Campact den Appell vor der Kulisse eines drei Meter großen Windrades, um den Online-Protest in den Medien sichtbar zu machen. Bei der Übergabe nahm Campact den Politikern das Versprechen ab, in den Verhandlungen alles zu versuchen, um die Abstandsregel zu verhindern. Es brauchte Durchhaltevermögen, doch nach einem Jahr war zumindest die bundesweite 1000 Meterregel vom Tisch. Es wird keinen bundesweit einheitlichen Mindestabstand für Windräder zu Wohnhäusern geben. Die Bundesländer dürfen selber darüber entscheiden.

 

Campact Windaktion
© Campact