Produkte möglichst lange nutzen

Eine in Umweltdiskussionen häufig auftauchende Frage lautet: Sind Papier- oder Plastiktüten besser für die Umwelt? Die Antwort hierauf ist gar nicht so einfach. Was aber in beiden Fällen gesagt werden kann: Wenn Sie die Tüten zweimal statt nur einmal nutzen, sinkt der Umweltverbrauch um die Hälfte.

Was für Tüten gilt, gilt letztlich für fast alle Produkte: Möglichst lange nutzen. Diese Aussage gilt vor allem auch für solche Produkte, bei denen die Herstellung besonders umweltbelastend ist wie bei IT-Geräten oder Textilien. Noch funktionsfähige Produkte zu entsorgen, ist in Zeiten von Knappheit eigentlich undenkbar – in Zeiten von billigen Massenprodukten und Wohlstand hingegen Realität. Modewellen, Wunsch nach Neuem oder rasche Innovationszyklen sind hier starke Treiber.

  1. Die Daumenregel „Möglichst lange nutzen“ stößt nur in ganz wenigen Fällen an ihre Grenzen: Wenn alte Geräte einen hohen Umweltverbrauch in der Nutzung haben, die von neuen, effizienteren Geräten trotz Herstellungsaufwand überkompensiert werden können. Bei alten Heizkesseln ist ein vorzeitiger Austausch deshalb sogar gesetzlich vorgeschrieben.
  2. Wenn lange Haltbarkeit von Produkten nur durch giftige Stoffe oder durch aufwendige Konstruktionen erreicht werden können.

Im Normalfall ist aber, da es aus ökologischer Sicht besser ist, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Dies bestätigt auch eine Studie des Öko-Instituts und der Universität Bonn. Sie zeigt, dass kurzlebige elektrische Geräte unsere Umwelt deutlich stärker belasten als Geräte mit langer Nutzungsdauer. Dies galt für alle untersuchten Produktgruppen von Fernseher über Notebooks bis Waschmaschinen.