Umweltbezogene Steuern

Die Herstellung von Benzin oder die Förderung von Kohle verursacht Kosten, weil es hierzu Maschinen und Arbeitskräfte braucht. Diese zahlen wir an der Tankstelle oder mit der Stromrechnung. Aber die Verbrennung von Benzin und Kohle verursacht auch Umweltschäden wie z. B. den Klimawandel oder den sauren Regen, die z. B. zu Gesundheitskosten, Kosten für Bauschäden oder Ernteausfällen führen, für die weder der Autofahrer noch der Stromkunde aufkommen. Mit umweltbezogenen Steuern kann man diese sogenannten externen Kosten, die von der Gemeinschaft oder von zukünftigen Generationen getragen werden müssen, internalisieren, d. h. auf den Marktpreis umlegen. Die Idee dahinter: Die Preise sollen die „ökologische Wahrheit“ sagen.

Umweltbezogene Steuern können auf diese Weise dazu beitragen, dass Unternehmen und Verbraucher die Umweltkosten über einen höheren Preis in ihre Produktions- und Kaufentscheidungen miteinbeziehen. Gleichzeitig können sie Unternehmen motivieren, in neue umweltfreundlichere Technologien zu investieren.

In Deutschland betrugen die Einnahmen aus umweltbezogenen Steuern 2017 knapp 59 Milliarden Euro. Den größten Anteil machten die Einnahmen aus der Energiesteuer aus, gefolgt von der Kraftfahrzeugsteuer und der Stromsteuer. Insgesamt lag der Anteil der umweltbezogenen Steuern am Gesamtsteueraufkommen 2017 bei 8 Prozent – und erzielte damit den niedrigsten Wert seit 1995.
 

 

Diagramm: Aufkommen umweltbezogener Steuern in Deutschland
Eigene Darstellung