Für junge Menschen ist umweltbewusstes Verhalten im Kleinen attraktiver als an Klimademos teilzunehmen oder sich in Umweltschutzorganisationen zu engagieren. Doch kann unsere Gesellschaft nachhaltiger werden ohne aktives Engagement? Wir zeigen, wie aus einzelnen Konsumentscheidungen gemeinschaftliches Handeln mit großer Wirkung entstehen kann.
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© Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) | Zukunft? Jugend fragen! - 2021

Laut der Jugendstudie des Umweltbundesamtes (2021) gehören Fahrradfahren, Plastikverzicht und Secondhand-Klamotten zu den drei beliebtesten nachhaltigen Konsumentscheidungen unter Jugendlichen. Kein Wunder - sie sind unkompliziert, wirksam und machen sogar Spaß. Wer eine gebrauchte Jeans kauft, spart Ressourcen und kann sicher sein, etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben. Auch das Fahrrad statt das Auto zu nehmen, ist besser für das Klima und spart oft auch Nerven in der Stadt. Und na klar - wer die Bilder von riesigen Plastikmüllstrudeln in den Ozeanen sieht, verspürt den Wunsch, Plastik aus seinem Leben verbannen zu wollen.

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Zukunft? Jugend fragen! - 2021, S. 36.

Nachhaltige Konsumentscheidungen zu treffen, sind also ein logischer Schritt, um sich mit Umwelt- und Klimaschutz auseinanderzusetzen. Man kommt sofort ins Tun und kann den eigenen CO2-Fußabdruck verkleinern. Diese einzelnen Beiträge werden die Klimakrise nicht abwenden, können aber größere Wirksamkeit entfalten, wenn wir sie auch in unserem Umfeld umsetzen, zum Beispiel in der Schule oder auch am Arbeitsplatz. Dann wächst nämlich auch unser Handabdruck

8 Ideen für mehr Nachhaltigkeit in der Schule

Fahrradnutzung & Mobilität

  • Wie wäre es mit einer Challenge: In welcher Klasse kommen die meisten Schüler*innen zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffis zur Schule?
  • Welche Klasse schafft es, am meisten Lehrer*innen zu überzeugen, ohne Auto in die Schule zu kommen?
  • Vermeidung von Flugreisen bei Klassenfahrten. Recherchiert spannende Reiseziele mit der Bahn und dem Nachtzug.

Plastikverzicht

  • Vorsortierter Müll leistet einen wichtigen Beitrag zum Recycling. Getrennte Mülleimer in jedem Klassenzimmer erleichtern die Wiederverwertung.
  • In Deutschland wird am meisten Plastik über Reifenabrieb beim Autofahren und durch Zigarettenkippen verursacht. Versucht daher das Auto häufiger stehen zu lassen und entsorgt Kippen immer im Mülleimer oder Taschenascher. 

Plastikmüll ist in Deutschland kein erhebliches Umweltproblem. Finde die großen Hebel im digitalen Minigame Rette Yuki.

Secondhand-Klamotten & Dinge länger nutzen

  • Secondhand-Klamotten kaufen ist gut, eine Kleidertausch-Party oder ein Flohmarkt in der Schule noch wirksamer.
  • Tauschecken oder Umsonstregale sind wertvolle Orte und erleichtern den Tausch nicht mehr benötigter Gegenstände.
  • Ein Reparatur-Nachmittag kann genutzt werden, um Lieblingsstücke zu flicken und zu verschönern. So können sie länger getragen werden.

Jede Person allein kann einen kleinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Können wir andere begeistern und gemeinsam handeln, sind wir noch viel wirksamer. Dennoch ist es nicht immer leicht, nachhaltig zu leben. Besonders hilfreich können Rahmenbedingungen oder Voreinstellungen sein, die die Auswahl erleichtern. Gibt es in der Schulmensa zum Beispiel mehr vegetarische / vegane Gerichte, geifen auch Fleischesser*innen häufiger zur fleischlosen Alternative. Studien zeigen immer wieder, dass die Mehrheit der Menschen Klimaschutz befürwortet, das aber oft nicht wahrnimmt, weil die kleinere Anzahl der Skeptiker*innen sehr laut ist. 

Wer Lust auf mehr Nachhaltigkeit in der Schule hat, findet auf der Plattform des Projekts Schule ein Gesicht geben viele Ideen und Leitfäden, wie das gelingen kann. Das Projekt unterstützt Schulen dabei, Klimaräte zu gründen, um Klimaschutzmaßnahmen zu etablieren. 

Passende Bildungsmaterialien

Weiterführende Bildungsmaterialien zur Vertiefung des Inhalts finden Sie auf unserer Materialienseite. Es eignen sich:

  • Lebensstile im Vergleich. Wie unser Fußabdruck das Klima beeinflusst
  • Klimaschutz im Alltag - Worauf kommt's an: Die Klimawaage
  • Little Impacts - das digitale Spiel zum nachhaltigen Konsum
Autor*in: Anne Pinnow

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