Routinen verändern

In Ratgebern finden sich häufig die Worte „einfach“, „nur daran denken“, „dauert nur wenige Sekunden“ wie zum Beispiel „Denken Sie daran, nur so viel Wasser in den Wasserkocher zu füllen, wie Sie für den Tee benötigen“. Diese Aussagen sind im Grunde richtig. Aber es gilt das Sprichwort: Routinen sind anfangs Spinnfäden, später Drahtseile. Bestehende Routinen zu ändern, ist demnach eher schwer. Meist lassen sie sich nur in einer Art „Training“ oder konzertierte Aktion verändern. Das funktioniert am ehesten dort, wo man entweder ein hohes Interesse daran hat, sowieso neue Routinen etablieren muss, zum Beispiel nach einem Umzug oder bei der Geburt eines Kindes oder wo man sich mit kleinen Schubsern bzw. Tricks („Nudges“) hilft: Im Fall des Wasserkochers wären solche Tricks: Einen Wasserkocher verwenden, den man nicht vom Sockel runternehmen kann, sodass man sowieso das Wasser mit der Tasse oder einem Messbecher einfüllen muss. Oder man klebt auf den Deckel einen entsprechenden Merkhinweis wie „Leer machen!“.