Teilen in der Nachbarschaft
Warum eine Bohrmaschine oder eine Eismaschine erwerben, die dann doch kaum genutzt wird? Viele Haushalte haben Gegenstände, die im Keller herumstehen und ihre maximale Betriebsstundenzahl nicht erreichen.
Eine Bohrmaschine braucht man in der Regel nur, um ab und an ein Loch zu bohren. Durchschnittlich wird das Gerät in 15 Jahren 45 Stunden genutzt. Laut Hersteller kann eine Bohrmaschine jedoch rund 300 Stunden in 15 Jahren laufen. Teilt man die Maschine, können sechs Bohrmaschinen eingespart werden.
Aus Umweltsicht ist es auf alle Fälle sinnvoll, wenn selten genutzte Geräte unter Nachbarn verliehen werden, also von privat zu privat. Fahre ich einmal in der Woche mit dem Auto zum Werkzeugverleih des Baumarkts, um einen Rasenmäher zu leihen, dann würde der eingesparte Ressourcenaufwand bei der Herstellung durch zusätzlichen Transport- (Autofahrt) und Lageraufwand (Lagerfläche) zunichtegemacht. Das Leihen und Verleihen macht demnach vor allem dann Sinn, wenn hierdurch kein zusätzlicher motorisierter Transportaufwand entsteht oder (beheizte) Lagerfläche benötigt wird.
Erfolgreiche Nachbarschaftshilfe setzt das Schweizer Projekt „Pumpipumpe“ um. „Pumpipumpe“ macht leihfreudige Nachbarn im Mietshaus oder in der Reihenhaussiedlung und ihre Gegenstände sichtbar. Jede*r, der verleiht, klebt Aufkleber an seinen Briefkasten. So können Nachbar*innen direkt miteinander in Kontakt treten, sich eine Bohrmaschine oder eine Backform ausleihen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist keine Infrastruktur notwendig, es kostet nichts und nebenbei lernen sich die Nachbarn kennen.
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