Geld kann man ausgeben. Hier gibt es bekanntlich viele Tipps, wie man das möglichst umwelt- und klimafreundlich tun kann. Geld kann man aber auch auf dem Konto „parken“. Man kann es investieren. Oder man kann es spenden. In allen drei Fällen haben wir großen Einfluss darauf, was mit dem Geld passiert und was es bewirkt. Das ist wirkungsvoller, als wir gemeinhin denken. Denn Umweltaspekte bei Geldanlagen zu berücksichtigen bedeutet in erster Linie, aus dieser Perspektive problematische fragwürdige Praktiken und Branchen auszuschließen und umweltfreundliche Unternehmen und Branchen zu fördern. So kann mit privatem Geld nicht nur eine Rendite erzielt, sondern gleichzeitig auch der Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Gesellschaft und Wirtschaft unterstützt werden. Vielfältige Informationen hierzu gibt es im Portal www.geld-bewegt.de der Verbraucherzentrale Bremen.

Banknoten in die Erde gesteckt
Quelle: Pixabay/ pexels.com

 

Geld "parken"

Sie haben ein Girokonto, vielleicht auch eine Sparanlage. Kurz: Sie brauchen das Geld zwar gerade nicht, wollen es aber zu einem späteren Zeitpunkt ohne Risiko wiederhaben. Ihre Bank verleiht dieses Geld an andere. Und achtet hierbei in der Regel nicht auf Umweltaspekte. Das Geld bekommt das Bauunternehmen, auch wenn es kein Passivhaus baut. Es bekommt das Autohaus, damit es eine Verkaufshalle baut. Oder andere Unternehmen oder öffentliche Haushalte für ihre Investitionen, unabhängig davon, ob sie dabei auf Umweltkriterien achten oder nicht. 


Ethisch-ökologische Banken haben die gleichen Angebote wie konventionelle Banken – mit dem Unterschied, dass sie ihre Kreditvergabe an Umwelt- bzw. umfassende Nachhaltigkeitskriterien koppeln. So fördern sie beispielsweise die erneuerbaren Energien, während sie gleichzeitig Bereiche wie Atomkraft, Kohlekraft oder Gentechnik ausschließen. Aber auch viele andere kontroverse Geschäftszweige wie die Rüstungsindustrie, Massentierhaltung, Spekulation mit Nahrungsmitteln, Korruption und Kinderarbeit sind für ethisch-ökologische Banken tabu. Um das zu unterstreichen, haben sie ein hohes Maß an Transparenz und legen ihre Anlageprinzipien offen dar.

Ihr Geld trägt damit indirekt zur Realisierung von Umweltschutzinvestitionen bei, indem die Bank Kredite vergibt für z. B. den Bau von Passivhäusern und energetische Sanierungen, Projekte in der ökologischen Landwirtschaft oder den Ausbau von erneuerbaren Energien. Im Schnitt sparen 1.000 Euro auf dem Sparbuch einer ökologischen Bank zum Beispiel rund 100 bis 200 Kilogramm CO₂ pro Jahr. Wichtig zu wissen: Girokonten und Sparanlagen sind grundsätzlich bei allen deutschen Banken bis zu 100.000 Euro pro Person über den Einlagensicherungsfonds abgesichert.

Geld anlegen

Eine Sparanlage ist sicher, bringt aber derzeit keinen oder nur einen sehr geringen Zinsertrag – auch bei „ökologischen Banken“. Wer einen höheren Zinsertrag für sein Geld haben möchte, muss es investieren – idealerweise in umweltfreundliche und nachhaltige Anlagen. Die Themen sind die gleichen wie beim Sparen: energetische Haussanierungen, der Ausbau von erneuerbaren Energien oder die Finanzierung von anderen ökologischen Geschäftsideen. Der Chance auf höhere Zinserträge stehen ein höheres Risiko und in der Regel Einschränkungen bei der Liquidität gegenüber.

Nachhaltige Geldanlagen bergen dabei im Grundsatz die gleichen Chancen und Risiken wie konventionelle Investments – mit dem Vorteil, dass sie bewusst etwas für eine ethisch-ökologische Entwicklung tun und das Geld nicht in besonders umweltschädliche Branchen oder Unternehmen fließt. Grundsätzlich gilt: Direkte Beteiligungen an Unternehmen sowie indirekte Beteiligungen über Fonds haben immer – das heißt auch im Falle einer ökologischen Variante – das Risiko eines Totalverlustes. Darüber sollte man sich unbedingt im Klaren sein, bevor man Investitionen tätigt. 

Mittlerweile gibt es viele ethische, umweltfreundliche und nachhaltige Anlageformen auf dem Markt, die Nachhaltigkeits- und ethische Kriterien berücksichtigen. Eine Orientierung ist hier nicht einfach. Hilfe bieten die ökologisch ausgerichteten Banken sowie das FNG-Siegel für Investmentfonds, das Transparenzlogo sowie die „Global Alliance for Banking on Values“. Mit Geldanlagen wie beispielsweise Aktien oder Anleihen können klimafreundliche und ökologische Projekte dagegen direkt gefördert werden – so zum Beispiel Wind- und Solarparks oder Waldinvestments. Inzwischen gibt es auch bei sichereren Anlageformen z. B. für die Altersvorsorge Angebot mit Umweltkriterien. 

Geld spenden

Unzählige Umweltgruppen und -verbände, soziale und ökologische Initiativen und Projekte leben davon, dass Menschen ihnen Geld spenden, weil sie die Idee oder das Projekt gut finden. Spenden sind demnach eine Geldanlage für die Gesellschaft und die Zukunft. Die Rendite kommt allen zu Gute und die Wirksamkeit für die Umwelt ist in der Tendenz sehr hoch. Bei politischen Initiativen ist diese Wirkung allerdings indirekter Natur und deshalb nicht zu beziffern. Anders sieht es beispielsweise bei Förderungen von Klimaschutzprojekten für die freiwillige Kompensation aus, wo sich zumindest die Klimawirkung gut quantifizieren lässt. So kann eine Person mit durchschnittlichen 11 Tonnen CO₂ Äquivalent-Emissionen pro Jahr in Deutschland für rund 250 Euro ihren kompletten CO₂-Ausstoß eines Jahres kompensieren. Durch Mitgliedschaften in Vereinen oder Organisationen können zudem langfristige Strukturen etabliert und entsprechende Umweltwirkungen entfaltet werden.

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